Geschichte der Safran Zunft

Geschichte der Zunft

Zusammen mit den drei anderen Basler Herrenzünften – Zum Schlüssel, Zu Hausgenossen und Zu Weinleuten – zählt die Safranzunft zu den ursprünglich 15 historischen Basler Zünften, die im Mittelalter als Korporationen von Handwerkern und Handelsherren entstanden waren. Das Bürgertum der europäischen Städte gewann in jener Zeit an politischer Bedeutung und Einfluss. Die Zünfte waren als Organisationen dieser erstarkenden Bürgerschaft Teil einer historischen Entwicklung im ausgehenden Mittelalter, bei der es letztlich um die Macht im Staat ging. Zu Beginn der Neuzeit verlor die Kirche schliesslich in der Reformation ihre dominante Machtposition und das politische Basel der nachreformatorischen Zeit war ganz auf die Organisationsstrukturen der Zünfte ausgerichtet.
Unsere «Krämer»-Zunft geht wohl auf das 13. Jahrhundert zurück, obgleich sie erst im Jahr 1372 urkundlich erwähnt ist. Als Zunft der Gewürzhändler und Krämer, die schliesslich den Namen Safran für Zunft und Zunftstube führte, bestand schon bald eine Tendenz, weitere Berufe aufzunehmen. Der Gewürzhandel weitete sich auf Tee-, Arznei- und Färbedrogen aus, so dass zunächst auch Drogisten und Apotheker zu Safran zünftig wurden.
Die Zunft hat sich schnell vergrössert, hat viele neu aufkommende Handwerke aufgenommen, für die auch andere Zünfte in Frage gekommen wären. Die Safranzunft entwickelte sich zur Sammelkorporation. Bald kamen die Baumwoll-, Leinen- und Seidenhändler (nicht aber die Wollhändler, die zum Schlüssel gehören!) dazu. Ebenso die Hut- und Perückenmacher, später die Coiffeure, die Abenteurer (das waren die Juwelenhändler) und Silberkrämer, die Weissgerber, Handschuhmacher, Knopfmacher und schliesslich die Rotgiesser, Nadler und die Spengler. Ebenfalls safranzünftig wurden schliesslich die Pergamenter, Karten- und «Helgen»-maler (das heisst Heiligenbild) und die Papierer, Buchdrucker, Buchbinder und Buchhändler.
Das erste Gesellschaftshaus war zusammen mit der ersten Innung der Krämer noch als «Haus zum Ingwer» bekannt und befand sich auch am Ingwer-Gässlein (baseldeutsch Imbergässli), weil in dieser Gegend der alten Stadt viele Krämer und Händler angesiedelt waren. Ein Gässlein «unter Krämern» verlief damals parallel zur heutigen Schneidergasse dem Nadelberg entlang zum Andreasplatz. Dort stand das Gotteshaus der «St. Andreas-Bruderschaft», welche im vorreformatorischen Basel eine religiöse Gemeinschaft innerhalb der Safranzunft bildete.
Heute ist uns weniger geläufig, dass die Bildung solcher religiösen Bruderschaften einer der drei wichtigsten Gründe für die Entstehung der Zünfte war. Mit der Reformation fand die Wirksamkeit dieser Bruderschaften ihr Ende. Innerhalb der Safranzunft lebt die Andreas-Bruderschaft aber als innerer Freundeskreis bis auf den heutigen Tag weiter!

Die beiden anderen Hauptgründe für die Entstehung der Zünfte waren natürlich einerseits die Durchsetzung berufseigener Interessen der handwerklichen Korporationen und andrerseits die gesellige Vereinigung in den gemeinsamen Gesellschafts- und Trinkstuben.

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